FATHER TED (1995 – 1998) – englische Sitcom über drei irische Priester

Die schrägste Sitcom aller Zeiten

Was hat es nicht schon alles an „schrägen“ Sitcoms gegeben: eine Bootspartie, gefangen auf einsamer Insel (GILLIGAN’S ISLAND), Außerirdische auf Erkundungstour (MORK & MINDY, THIRD ROCK FROM THE SUN, MY FAVOURITE MARTIAN), kriminelle Plüschpuppen (PUPPETS WHO KILL), liebenswürdige außerirdische Plüschpuppen auf Erkundungstour (ALF)…
Aber die hier ist für mich der Knaller: FATHER TED präsentiert uns drei irische Priester auf einer einsamen irischen Insel namens „Craggy Island“ – und sie scheinen allesamt dorthin strafversetzt worden zu sein.

Nummer 1 ist Father Ted Crilly, ein Priester, der tut, was ein Priester am Ende der Welt nur tun kann. Er bemüht sich, seinen paar Schäfchen Katholizismus anzubieten. Dabei gerät er immer wieder in wunderbar anzuschauende „Verklemmungen“, wird er doch insgeheim von Dämonen geritten: eine Sause nach Las Vegas inklusive Weibern und Moneten ist sein geheimer Traum.

Nummer 2 ist Father Dougal McGuire, der heiligste Narr, den je eine Sitcom hervorgebracht hat, das dümmste Stück Brot auf Erden. Dougal weiß nichts, kann nichts, macht alles falsch im unpassendsten Augenblick, er glaubt nicht mal an seinen Glauben! Was Darsteller Ardal O’Hanlon in der Rolle abzieht, ist einfach weltklasse und kann mich immer wieder begeistern.
Typischer Dialog am Ende einer Folge:

TED: And, Dougal, did you learn anything from this experience?
DOUGAL: (lange, lange Pause) No!

Nummer 3 ist Father Jack Hackett, ein pädophiler, sabbernder Lustgreis, der den ganzen Tag im Alkoholkoma verbringt. Die einzige Vokabel, die noch über seine Lippen kommt, ist ein vehement vorgebrachtes „Drink!“, ab und zu auch mal ein forderndes „Girls!“ bzw. ein verächtliches „Nuns!“.


Dieses Trio infernal nun ringt Folge für Folge mit seinen Eitelkeiten, ärgert sich über den fiesen Bischof Brennan und muss Besuche von Priesterkollegen und Nonnen über sich ergehen lassen (die meist noch bekloppter als das Stammtrio sind!).
Die vierte im Bunde ist die Haushälterin des tristen Pfarrhauses: Mrs. Doyle ist offensichtlich Tee-fixiert und steht selbst nachts im Dunkeln mit einer Kanne bereit – falls jemand aufsteht und Durst nach Tee haben sollte.

Die blühende Phantasie der Autoren Graham Linehan und Arthur Matthews jagt die Darsteller in so absurde Situationen wie die Teilnahme am Eurovision Song Contest, den Protest gegen einen Sexfilm, einen VIP-Lookalike-Wettbewerb, das Sich-Verlaufen in Irlands größter Damenunterwäsche-Abteilung und die Ausrichtung eines Senioren-Priester-Fußballturniers.
Und wer bei „Speed 3“, der Father-Ted-Variante der beliebten Actionfilmreihe, weder Bauklötze staunt noch Tränen lacht, ist durch nichts auf der Welt zu belustigen…

Einfach anschauen! FATHER TED ist DER Geheimtipp unter Fachleuten.

FATHER TED erlebte nur drei Staffeln, dann raffte Hauptdarsteller Dermot Morgan tragischerweise der plötzliche Herztod hin. Die Autoren zogen weiter zu BLACK BOOKS und kreierten dort eine köstliche erste Staffel.