MARVEL: Die Ausstellung – Universe of Super Heroes

Es ist, mit den Worten von Nina Hagen aus dem Song „TV-Glotzer“, alles so schön bunt hier. Das ist völlig okay, denn Superhelden sind bunt und grell und unterhaltsam. Das wird im Kölner „Odysseum“ absolut geboten.

Bemerkenswert finde ich, dass diese Schau kein Kommerzrummel um die Marvel-Filme ist, sondern sich immer wieder auf die Comic-Ursprünge rückbesinnt.

So beginnt der Rundgang in einem Mini-Kino, wo man sich die Geschichte der Marvel-Comics und auch der US-amerikanischen Industrie (Comics Code und so …) als Crash-Kurs reinziehen kann.

Die MARVEL-Geisterbahn ist in der Stadt

Die Gestaltung der Halle hat etwas von Geisterbahn, denn zur einen Türe geht man rein und zur anderen kommt man raus. Dazwischen liegen (ich vergaß zu zählen) bestimmt zwei Dutzend Räume und Passagen, die jeweils einer Marvel-Figur bzw. einem Heldenteam gewidmet sind.

Die Räume sind sehr abgedunkelt und es gibt einen akustischen Teppich aus Soundeffekten und filmartiger Bombastmusik (tatsächlich hat man eine eigene Ton-Collage entwickelt).

Mir persönlich war das stellenweise zu sehr „Schnätterängtäng“, aber ich bin auch empfindlich gegenüber solchem Orchester-Kleister.
(Das soll bitte keine Beleidigung sein, ich war wahrscheinlich der Einzige, dem das aufgestoßen ist.)

Bei der Vernissage zugegen in der Ausstellung und in Interaktion war ein ganzer Schwarm von Cosplayern, die für Fotos zur Verfügung standen (keine Ahnung, ob das immer so ist).

Manche Leute haben bekanntlich Angst vor Clowns, ich hingegen habe Angst vor Cosplayern und bin ihnen ausgewichen.

Dem freundlichen Loki bin ich jedoch am Ende der Bifrost-Brücke direkt in die Arme gelaufen.

Im kurzen Gespräch erfuhr ich, dass er den Hörnerhelm nicht trägt, weil der einfach zu verdammt schwer ist („vorderlastig“).
So hat jeder sein Cospäckchen zu tragen …(Coshörnchen? Krosshörnchen? Croissant? Aufbackbrötchen?)

Von Bifrost zu Bofrost

Noch im Gefrierzustand erwartet uns ein lebensgroßer CAPTAIN AMERICA.

Sehr hübsch sind durchgehend diese riesenhaften Statuen, die zu Selfies oder Gruppenfotos mit deinem Lieblingshelden einladen: HULK, THE THING, BLACK PANTHER, SPIDER-MAN, MS. MARVEL.
Die sind auch originell platziert und erlauben Tik-Tok-taugliche Inszenierungen.

Interaktiv ist diese Schau nur bedingt. Es gibt Screens, auf denen man Hintergrundinformationen abrufen kann.
Es gibt einen Automaten, an den man per Knopfdruck seinen Marvel-Liebling wählen kann (ein etwas verstecktes Display im Schaufenster daneben zeigt das aktuelle Ranking an).

Generell hilft einem das nette und kompetente Personal, das zahlreich in den Räumen vertreten ist.

Prachtstücke sind natürlich zahlreiche Original-Filmkostüme und –Requisiten. Von diesen Schneider- und Handwerksarbeiten ist man unweigerlich beeindruckt.
Da reinzukommen, ist garantiert nicht einfach.

Eine große Ecke ist den Marvel-Villains vorbehalten, die uns auf synchron gesteuerten Bildschirmen vorgestellt werden.

Sozusagen Schurken im Schnelldurchlauf. Da habe ich kurz verweilt, um einige von ihnen auszubuhen: „KANG, du Bockwurst!“

Entschuldigung, mein Superhelden-Tourette bricht sich Bahn.
(Aber wie kann man bitte einen Dimensionskasper aus der dritten Reihe ins Marvel Cinematic Universe einlassen?! Da hätte ich knallharte Türpolitik gemacht: „Du komms hier ned rein, du Bockwurst!“)

Die Papiere, bitte!

Aber ich wollte über Comics sprechen. Ein Raum präsentiert die Produktion von Comics und erklärt insbesondere Stan Lees „Marvel-Methode“.

Des Weiteren hängen überall Seiten mit „original artwork“ – und die sind mein Highlight und wunderschön.

Die Splashpage von „Spider-Man no more!“, ein Frank-Miller-DAREDEVIL, Cover von Jim Lee, John Buscema, Blätter von Mignola, Trimpe, McFarlane und Windsor-Smith, jede Menge Kirby, die Galactus-kontra-Silver Surfer-Zeichnung von Moebius.

Am Ausgang schließlich ist ein Shop angehängt, der neben Marvel-Merchandise auch Comics verkauft!

Die Eintrittspreise zur Ausstellung beginnen bei 13 Euro für Kinder und Jugendliche (5 bis 15 Jahre) und 19 Euro für Erwachsene (ab 16 Jahre). Es sind auch Familien- und Gruppenkarten sowie ermäßigte Preise für Seniorinnen und Senioren sowie Studierende erhältlich.
(Und wenn ich Superhelden-Azubi wäre?)

Die Tickets sind an einen zeitlich begrenzten Einlass gebunden; eine Online-Buchung wird empfohlen. Weitere Infos gibt es unter www.marvel-ausstellung.de.

Die Konkurrenz schläft nicht

Jedenfalls nicht samstags. Unbedingt empfohlen sei auch der Besuch der kleinen, aber feinen Marvel-Austellung im CölnComicHaus. Machen Sie dort unbedingt eine Führung mit!

Leider nur Samstagsnachmittag und leider am anderen Ende der Stadt, sonst könnte man es gut kombinieren. Ach, machen Sie zwei Termine draus.

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