Faszinierende Geschichte einer Selbstfindung
Auf – ich glaube – vier (!) Erzählebenen bewegt sich dieses 6-stündige Mammutfernsehwerk der BBC. In einem Krankenhausbett siecht ein Autor mit ekelhafter Neurodermitis vor sich hin. Die Schilderung seiner Qualen verschmelzen mit seiner Phantasie und Bildern aus seiner Vergangenheit zu einem kathartischen Prozess, an dessen Ende der Kranke sein Leben wieder in die Hand nehmen kann.
Diese sechs Stunden Fernsehschaffen aus der Hand der TV-Autorenlegende Dennis Potter gelten heute als ein Meisterstück der BBC, und in der Tat kann man sich dem Sog der Bilder und der Härte der Worte nicht entziehen.
THE SINGING DETECTIVE präsentiert ein schonungsloses Stück Selbsttherapie, traumartig arrangiert, verwirrend in seiner Vielfalt, erschütternd in seinen Ausbrüchen. Ich war selten von einem Fernsehwerk derartig hypnotisiert.
In der Hauptrolle brilliert Michael Gambon, der entweder schon damals (1986) ziemlich alt aussah oder aber seitdem bis heute kein bisschen gealtert zu sein scheint. Sehr interessant, übernehmen Sie, Dorian Gray.
THE SINGING DETECTIVE ist im Jahre 2003 auf anderthalb Stunden von Hollywood neuverfilmt worden, mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle, bitte nicht verwechseln!